Francisco da Mata beschäftigt sich mit der Realität und dem Lebensgefühl seiner Generation, für die die Popkultur ein unauslöschlicher Bestandteil ihrer Alltagserfahrung und Selbstdefinition ist. Sie sucht die Identifikation mit einer Kultur, deren Mythen von Rockstars, Supermodellen und Schauspielern geprägt ist und an deren Leben sie durch identitätsstiftende visuelle Sensationen oder durch – an emotionale Ereignisse gekoppelte – Bilder der Massenmedien teilhaben dürfen. Diese Kultur steht für die Abweichung von etablierten Strukturen, Widerstand, und auch für Kommerzialisierung und Manipulation durch Marketing.
Da Mata entwirft das Bild einer Generation, die sich angesichts einer Welt in Auflösung daran macht, eigene Werte und utopische Inseln zu definieren. Gefunden hat sie diese in der Musik, die seit den 60er Jahren die Funktion der verlorenen Transzendenz ersatzweise übernommen hat. Pop erreicht die Menschen wie kein anderes Medium, ist Ideologieträger und Sphäre für Projektionen. Der Musiker wird zu einer Heldenfigur stilisiert, die für Rebellion, Glamour wie auch für das Scheitern steht.
Der Abdruck eines Lippenstifts auf einem zerbrochenen Weinglas, der Gitarrist beim Abgang von der Bühne, die abgestellte, am Hals verknotete E-Gitarre. Der Künstler beschreibt Situationssplitter, in denen der Betrachter nur Zeuge des Endes einer Geschichte wird. Wie sie wirklich verlief und was sie tatsächlich bedeutet, bleibt verborgen.
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Francisco da Mata beschäftigt sich mit der Realität und dem Lebensgefühl seiner Generation, für die die Popkultur ein unauslöschlicher Bestandteil ihrer Alltagserfahrung und Selbstdefinition ist. Sie sucht die Identifikation mit einer Kultur, deren Mythen von Rockstars, Supermodellen und Schauspielern geprägt ist und an deren Leben sie durch identitätsstiftende visuelle Sensationen oder durch – an emotionale Ereignisse gekoppelte – Bilder der Massenmedien teilhaben dürfen. Diese Kultur steht für die Abweichung von etablierten Strukturen, Widerstand, und auch für Kommerzialisierung und Manipulation durch Marketing.
Da Mata entwirft das Bild einer Generation, die sich angesichts einer Welt in Auflösung daran macht, eigene Werte und utopische Inseln zu definieren. Gefunden hat sie diese in der Musik, die seit den 60er Jahren die Funktion der verlorenen Transzendenz ersatzweise übernommen hat. Pop erreicht die Menschen wie kein anderes Medium, ist Ideologieträger und Sphäre für Projektionen. Der Musiker wird zu einer Heldenfigur stilisiert, die für Rebellion, Glamour wie auch für das Scheitern steht.
Der Abdruck eines Lippenstifts auf einem zerbrochenen Weinglas, der Gitarrist beim Abgang von der Bühne, die abgestellte, am Hals verknotete E-Gitarre. Der Künstler beschreibt Situationssplitter, in denen der Betrachter nur Zeuge des Endes einer Geschichte wird. Wie sie wirklich verlief und was sie tatsächlich bedeutet, bleibt verborgen. Die Zusammenhänge von Francisco da Matas Arbeiten bleiben oft rätselhaft und fragmentarisch. Sie entsprechen aber immer einer authentischen Erfahrung.
Da Matas Installationen und Objekte untersuchen die „Images“ oder artifiziellen Ikonen dieser Kultur, deren projektive Kraft und Untiefen er auslotet. Es geht dem Künstler um suggestive Bilder und ihren Interpretationsspielraum. Kunst bzw. Kultur versteht er als ein Material, das er abstrahiert, strukturiert und neu gestaltet. Durch diesen Transfer rekontextualisiert er Bedeutung und stellt neue Zusammenhänge her. Als Reflexion, als Bearbeitung zivilisatorischer Phänomene stellt er die Gegenwart zur Diskussion, macht sie zu einer neuen Erzählung.
Francisco da Matas Reinterpretationen sind gewitzt subversiv. Seine wie moderne Designprodukte wirkenden, silber, schwarz oder rot schillernden Sternschnuppen sind verführerisch schön. Von ihrer metaphorischen Bedeutung befreit, sind sie jedoch nur gefallene Sterne. Da Mata kreist thematisch auch mit ihnen um den Bereich der Popstarkultur. Die monochrome Atmosphäre des post-industriellen Zeitalters verschmilzt da Mata in seinen Werken mit dem Glamour von MTV und der komplexen Lebenswirklichkeit von Jugendlichen. Es geht ihm um Visionen, Utopien sowie um das Wissen um deren Scheitern, das bei ihm nicht in der Zerschlagung, sondern in einem ästhetischen Ideentransfer mündet. Wie das Leben auch, kann Francisco da Mata in seiner künstlerischen Arbeit keine Erfüllung bieten, dafür aber Momente der Subversion, Poesie und des Gefühls.
Friederike Nymphius